Data-Driven Business - Das Langzeit-Ziel

Data-Driven Business - Das Langzeit-Ziel

Im Interview mit Andreas Zipser, Vorstandsvorsitzender der EASY SOFTWARE AG

Einer der langfristigen Schwerpunkte der EASY SOFTWARE AG liegt im Bereich der Erfassung von Massendaten, deren Strukturierung und dem damit optimierten Dokumentenfluss. Doch auch Langzeitarchivierung und Sicherheit vor Datenverlust sind dauerhaft wichtige Themen rund um die elektronische Archivierung und das dokumentenbasierte Enterprise Content Management. EASY SOFTWARE bietet auf Basis modernster Technologien anwenderorientierte Dokumentenmanagement-Software für alle gängigen Betriebssysteme, Arbeitsumgebungen und Datenformate. Gleichzeitig ist das Unternehmen in der Lage, für jede Branche und jede Unternehmensgröße die maßgeschneiderte Lösung zur Optimierung dokumentenbasierter Prozesse zu liefern.

Mit über 30 Jahren Erfahrung ist EASY SOFTWARE eines der marktführenden Unternehmen für ECM, DMS und P2P-Softwarelösungen im deutschsprachigen Raum. Im Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden Andreas Zipser sprechen wir über die Bereiche Data-Driven Business, Cloud-Technologie und Software-as-a-Service.

DIGITAL FUTUREmag: Herr Zipser, wenn wir über den Bereich Data-Driven Business sprechen, fällt einem sogleich Big Data ein. Vielleicht können Sie den Begriff Data-Driven Business ein wenig einsortieren, um zu sehen, wo Unternehmen heute gerade stehen.

Andreas Zipser: Data-Driven Business bedeutet, dass Unternehmen ihre Unternehmensaktivitäten auf Basis datengetriebener Geschäftsmodelle entwickeln und steuern. Damit wird die Datengenerierung, Erfassung, Auswertung, Bereitstellung und Nutzung zum kritischen Erfolgsfaktor einer Geschäftstätigkeit. Woher diese Daten kommen, ist ganz unterschiedlich. Neben Daten, die im eigenen Unternehmen entlang der Businesstätigkeit in der Interaktion mit unterschiedlichen AkteurInnen und verschiedenster Prozesse entstehen, bieten neue Technologien und die Nutzung dieser, z. B. IoT, Cloudplattformen, Trackingtechnologien, Sensoren, vernetzten Geräte und Maschinen, eine schier unendliche Möglichkeit, Massendaten, sprich Big Data, zu generieren. Daten, deren Menge, Komplexität, Schnelllebigkeit und Wachstum so enorm und unstrukturiert ist, dass sie unmöglich manuell ausgewertet und nutzbar gemacht werden können. Ab hier kommen intelligente Algorithmen, Machine Learning und Künstliche Intelligenz ins Spiel, die die riesigen Datenmengen nutzen, um selbstlernend zum Beispiel Prozesse, Angebote oder Systeme ständig weiterentwickeln zu können.

Das Thema Data-Driven Business liegt auf dem Tisch etlicher Technologieunternehmen, steckt aber in vielerlei Hinsicht noch in den Kinderschuhen – gemessen an den immensen zukünftigen Potenzialen. Laut einer PwC-Studie unter 500 deutschen privatwirtschaftlichen Unternehmen nutzen oder implementieren erst sechs Prozent der Befragten Künstliche Intelligenz. Es gibt aber Unternehmen, deren Geschäftsmodell diese neuen Wege von vornherein begünstigt. Wer bereits seit Jahrzehnten Kundendaten sammelt oder verwaltet, hat einen Vorsprung im Data-Driven Business.

DIGITAL FUTUREmag: Wie könnte ein potenzielles Geschäftsmodell im Data-Driven Business für ECM-Unternehmen wie EASY aussehen? Welche Strategie empfehlen Sie hier?

Andreas Zipser: Unsere Lösungen verwalten schon heute verschiedenste Daten- und Dokumenttypen aus allen erdenklichen Kanälen bei den KundInnen. Konkret wären das zum Beispiel Rechnungen, Verträge und ähnliche Dokumente aus vernetzten Quellen. Durch diese 360-Grad-Position und die dazugehörigen Technologien, wie intelligente Verschlagwortung, Suchfunktionen sowie Schnittstellen zu unterschiedlichen Cloud-Plattformen, sind unsere Lösungen prädestiniert, zur zentralen Drehscheibe der Daten im Geschäft unserer KundInnen zu werden. Indem wir die Daten, die wir heute schon verwalten, zukünftig automatisiert auswerten und analysieren, bieten wir KundInnen unter anderem durch den Einsatz von Predictive Analytics eine unersetzliche Grundlage für fundierte Entscheidungen, die ihr Unternehmen nach vorne bringen. Geschäftskritische Daten so zu nutzen, ist keine neue Idee; auch datenschutztechnisch existiert deshalb bereits eine fundierte Basis. Durch den holistischen Ansatz, den unser Lösungsportfolio im ECM-Bereich abdeckt sowie durch den enormen Effizienzgewinn, den Künstliche Intelligenz in Zukunft bringen wird, werden wir das datengetriebene Geschäft von heute schon bald kaum noch wiedererkennen.

DIGITAL FUTUREmag: Wie verträgt sich diese Auswertung eines geschlossenen Dokumentenflusses mit Cloud Computing?

Andreas Zipser: Strukturierte Massendaten und Cloud Computing schließen sich nicht aus. Für uns werden Cloud-Lösungen in erster Linie ein Weg sein, mehr Menschen und Unternehmen zu ermöglichen, ihr Geschäft und ihren Arbeitsalltag durch Nutzung einer Schwarmintelligenz noch einfacher und erfolgreicher zu machen. Selbstverständlich entsprechen die dezentralisierten Rechenzentren den höchsten Datenschutzstandards und sämtliche Daten werden anonymisiert verwendet.

DIGITAL FUTUREmag: Wir haben Kontakt mit vielen mittelständischen Unternehmen und stellen auch hier immer wieder fest, dass es auch derzeit immer noch Unternehmen gibt, die im digitalen Prozess noch nicht sehr weit sind. Wie schaffen Sie es, mit Ihrem Team diese Nachzügler einzufangen und so praktisch den digitalen Graben zu überwinden?

Andreas Zipser: Ganz oben stehen natürlich die richtigen Voraussetzungen in der Infrastruktur. Sprich: Eine flächendeckende, leistungsfähige Internetversorgung auch abseits der Ballungsräume. Wenn man der Politik glauben darf, stehen wir kurz davor, schon bald endlich auch ländliche Regionen und andere blinde Flecken für die Digitalindustrie zu erschließen. Neben der Wahl der digitalen Lösung müssen digitale NeueinsteigerInnen dann darauf achten, den üblichen Stolpersteinen auszuweichen. Für fast jedes Projekt gilt: Die Bedürfnisse und Prozessanforderungen der KundInnen müssen präzise untersucht und vom Anbieter verstanden werden. Entsprechende Ziele müssen definiert und danach konsequent eingehalten werden. Die Verantwortung, Kundinnen und Kunden bei dieser Herausforderung zu unterstützen und ihnen den richtigen Weg zu zeigen, liegt vor allem bei Lösungsanbietern wie uns. Viele digitale NeueinsteigerInnen sind sich zunächst unsicher, ob sie den richtigen Weg gehen, doch mittelfristig führt kein Weg mehr an digitaler Prozessunterstützung vorbei. Vertrauen zwischen KundInnen und Anbietern ist wichtig, um Zweifel zu nehmen und diesen die Sicherheit zu geben, gemeinsam die Lösungen zu finden, die sie langfristig und nachhaltig erfolgreich machen.

Die Nutzung von Cloud-Lösungen gegenüber klassischer On-Premises-Installationen vereinfacht den Schritt zum digitalisierten Unternehmen ungemein, da die initiale Einführung einfach ist und zusätzliche Funktionen über Schnittstellen schnell hinzugefügt werden können. KundInnen können damit wesentlicher agiler auf Marktanforderungen reagieren. Investitionen in eigene Server und IT-Infrastrukturen entfallen, ebenso wie in eigene Security- und gesonderte Datensicherungskonzepte. Denn das Hosting in Rechenzentren bietet meist höhere Datenschutzstandards. Sogar die Hürde der Erstinvestition sinkt, wenn KundInnen sich für Cloud-Software mit Abo-Modell entscheiden. Der Fokus liegt ungestört auf der Wertschöpfung, die die neue Lösung bietet.

DIGITAL FUTUREmag: Wenn Cloud-Software den Zugang erleichtert, weil sie so schnell und einfach einzuführen ist, bedeutet das im Umkehrschluss auch, dass Exits genau so leicht werden? Müssen Cloud-Anbieter besonders aufpassen, dass KundInnen nicht zur Konkurrenz abspringen?

Andreas Zipser: Dass der Lock-in-Effekt, den es bei umfangreichen Lizenzverträgen mit Vor-Ort-Infrastruktur durch entstehende Wechselkosten oder andere Wechselbarrieren gibt, bei Abo-Modellen und Cloud-Lösungen wegfällt, ist für die KundInnen sicherlich eine gute Nachricht. Für uns als Anbieter wird die Zufriedenheit und der Erfolg unserer Kundinnen und Kunden zu einer zentralen operativen Kennzahl und zum kritischen Erfolgsfaktor. Wenn KundInnen den Markt mehr als je zuvor bestimmen, müssen wir so intensiv wie nie zuvor mit ihnen in den Dialog treten und Lösungen und Services bieten, die sie optimal entlasten und unterstützen, damit sie in ihrer eigenen Geschäftstätigkeit noch erfolgreicher werden können. Wir müssen mehr Fragen stellen und KundInnen idealerweise mit in unsere Wertschöpfungskette und in die Konzeption der Produkte, der Entwicklung neuer Features und Services involvieren. Konsequenter Kundenfokus, Customer Success Management und nahtlose digitale Experience ist der richtige Weg für nachhaltigen Erfolg mit ECM-Software in der Cloud.

DIGITAL FUTUREmag: Ihr Unternehmen ist auch auf dem DIGITAL FUTUREcongress am 17. Mai 2022 in der Messe Frankfurt mit dabei. Auf was dürfen sich die BesucherInnen im Rahmen Ihres Vortrags freuen?

Andreas Zipser: Unser Team konzipiert aktuell ein spannendes Programm rund um unsere Kernkompetenzen und Kernprodukte im DMS-Bereich. Dabei holen wir mit entsprechenden Einstiegsstrategien und -modellen sowohl digitale Neulinge als auch fortgeschrittene KundInnen und Interessenten ab, die sich auf neueste Innovationen freuen.

DIGITAL FUTUREmag: Prima. Auch wir freuen uns bereits sehr darauf! Vielen Dank für diesen spannenden Beitrag.

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