Hausverwaltungen am Scheidepunkt - ohne Digitalisierung geht es nicht

Hausverwaltungen am Scheidepunkt - ohne Digitalisierung geht es nicht

Im Interview mit Christopher Ahlers und Maximilian Wolfs, Geschäftsführer der Homevoice GmbH mit Sitz in Bremen.

Homevoice ist ein Softwareunternehmen aus Bremen, das die Hausverwaltungsbranche von Grund auf revolutionieren möchte. Dabei hat das gründergeführte Unternehmen den vermeintlichen Nischenmarkt in den Blick gefasst, in dem allein in Deutschland Immobilien mit einem Portfoliowert von mehreren hundert Milliarden Euro verwaltet werden. Doch eine stetige Marktverdichtung, eine lange überfällige Digitalisierung sowie der demografische Wandel, zwingen Verwaltungen jeder Größe zum Handeln. Hier hat homevoice die drängenden Herausforderungen der Branche erkannt und bietet eine passgenaue, einfache Lösung.

Mit ihrer cloudbasierten Software werden alle Prozesse der Hausverwaltungsbranche abgebildet, vereinfacht und optimiert, ohne dass diese dabei an Komplexität verlieren. Im Interview mit den beiden Geschäftsführern Christopher Ahlers und Maximilian Wolfs sprechen wir heute über die Möglichkeit, auch ohne Plattformen und Digitalisierung im Bereich der Hausverwaltungen zu überleben, welche Erwartungen neue Marktteilnehmer mitbringen und welche Vorteile eine effiziente digitale Hausverwaltungssoftware ganz konkret hat.

DIGITAL FUTUREmag: Am Markt gibt es derzeit nur wenig Anbieter die sich der umfangreichen Herausforderung “Digitalisierung von Hausverwaltungen” stellen. Was hat Sie bewogen sich diesem Nischenmarkt anzunehmen?

Christopher Ahlers: Man kann fast sagen, dass es der persönliche Schmerz war. Den Ausschlag hat die Zusammenarbeit mit einer Hausverwaltung gegeben. Dort waren alle Prozesse entweder noch immer analog oder aber 1:1 dem analogen Arbeiten entnommen und digitalisiert worden. Das hat mich als Wirtschaftsingenieur im ersten Moment natürlich schon überrascht. Als ich mich dann intensiver mit den Lösungen am Markt beschäftigt habe, hat sich gezeigt, dass es schlichtweg keine Software gab, die es den Hausverwaltungsunternehmen einfacher macht. Bei allen Anwendungen stand stets die Umsetzung bereits bekannter und teilweise nicht mehr zeitgemäßer Prozesse im Fokus. Doch Software kann so viel mehr, so viel einfacher sein. Das war der Moment, in dem uns klar wurde, dass wir eine neue, nutzerorientierte Lösung für Hausverwaltungen entwickeln wollen.

DIGITAL FUTUREmag: In Deutschland gibt es laut dem statistischen Bundesamt über 31.000 Hausverwaltungen. Wieviel Prozent davon arbeiten noch nahezu analog und wie kann ich mir einen Umstieg auf eine digitale Lösung in der Praxis vorstellen?

Christopher Ahlers: Die größten Herausforderungen für Hausverwaltungen sind die stetig wachsenden Verpflichtungen und Erwartungen. Vom Gesetzgeber ausgehend, bis hin zu den Kund*innen, werden überall Anpassungen nötig, ohne dass im Gegenzug die Verwaltungsgebühren angemessen erhöht werden können. Der Innovationsdruck in dieser Branche ist enorm, darum arbeiten wohl über 95 Prozent bereits mit digitalen Hilfsmitteln. Von Digitalisierung lässt sich, wie bereits erwähnt, jedoch nicht sprechen. Und so lehne ich mich mal aus dem Fenster und sage, dass es vielleicht drei Prozent der Verwaltungen in Deutschland geschafft haben, wirklich und vollumfänglich digital zu arbeiten.

Das liegt zum einem daran, dass ein Umstieg auf eine neue Software eine Belastungsprobe für das Team darstellen kann, welches in vielen Fällen schlichtweg chronisch überarbeitet ist. Der andere Grund ist, dass in der Vergangenheit eine passgenaue Lösung auf dem Markt gefehlt hat. Beide Probleme lösen wir mit unserer Software. Und natürlich gehört auch eine gewisse Portion Mut dazu, denn ein Umstieg benötigt immer Zeit und Ressourcen. Doch mit der richtigen Software handelt es sich um ein sinnvolles Investment in die Zukunft.

DIGITAL FUTUREmag: Was sind ihrer Meinung nach die wesentlichen Vorteile, wenn Hausverwaltungen auf eine digitale Lösung umsteigen?

Maximilian Wolfs: Der größte Vorteil ist wohl die Entlastung der Mitarbeitenden. Der Gedanke hinter der Digitalisierung ist es, neue, einfachere Lösungen für altbekannte Probleme zu liefern. Niemandem ist damit geholfen, wenn ein analoger Prozess, ohne grundlegend hinterfragt zu werden, digitalisiert wird. Dabei kann durchdachte Software so viel mehr. Sie muss sich in Design und Architektur nach den wirklichen Tätigkeiten und Erfahrungswelten der Arbeitenden richten. Dann beschleunigt sie Prozesse nicht nur, sondern hilft auch komplexeste Aufgaben einfacher zu erledigen.

Es gibt nichts besseres als die intrinsische Motivation in der Arbeitswelt. Dafür müssen wir den Verwalter*innen nur zuhören und ihnen auf Augenhöhe begegnen. Mit einem auf ihre Ansprüche maßgeschneiderten Tool erhöht sich die Qualität der Verwaltung nahezu von selbst. Denn die Prozesse werden verschlankt, die Mitarbeiter*innen können entspannter arbeiten und haben zugleich mehr Zeit für besseren Kundenservice. Zudem fördert diese Art der Zusammenarbeit die Kreativität bei der Arbeitsgestaltung und -entwicklung. Und auch betriebswirtschaftlich hat eine Entlastung der Mitarbeitenden Vorteile. Wenn bei gleichem Zeitaufwand dank einer digitalen Lösung 30 Prozent mehr Einheiten verwalten werden können, macht sich das natürlich bemerkbar.

DIGITAL FUTUREmag: Um eine wirklich gute Prozessoptimierung zu erzielen sind Schnittstellen zu anderen Tools und der Einsatz effizienter Kommunikationsmittel sicher notwendig. Was sind ihrer Meinung nach die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl eines professionellen Tools ihrer Art?

Christopher Ahlers: Kunden, die sich für uns entscheiden, sehen in uns einen kompetenten Partner in allen Bereichen der Digitalisierung. Wir sind ansprechbar und präsent, binden sie in unsere Entwicklungsprozesse ein und ermutigen sie zum offenen Dialog. Dabei geht es nicht um die kurzfristige Entwicklung einzelner Features. Was deutlich entscheidender ist, ist das Vertrauen in unsere Vision von einer Hausverwaltungssoftware der Zukunft. Dabei ist die Optimierung an der Software selbst lediglich ein Prozess. Läuft dieser nicht perfekt, muss noch einmal optimiert werden. Dann wird erneut evaluiert, weiter perfektioniert und so weiter. Ich bin fest davon überzeugt, dass Perfektion niemals im ersten Anlauf erreicht werden kann. Nur wer bereit ist Veränderungen herbeizuführen, nähert sich dem besten Ergebnis an. Das gleiche gilt für die Bereitschaft neue Kombinationen unterschiedlicher Tools auszuprobieren. Hier reichen nicht nur die technischen Schnittstellen, es geht auch um eine möglichst große Schnittmenge aus klaren, starken Visionen. Das bietet eine gute Basis, um langfristig die Ziele zu erreichen. Dazu braucht es vor allem Mut. Mut mal zu weit zu gehen, und Mut, auch mal zurückzugehen und einen neuen Versuch zu wagen.

DIGITAL FUTUREmag: Wir können uns vorstellen, dass viele neue Marktteilnehmer zum Beispiel über einen Generationswechsel sich der Aufgabe Hausverwaltung annehmen. Welche Anforderungen bringen diese mit?

Maximilian Wolfs: Hinter dem Generationenwechsel innerhalb der Hausverwaltungsbranche stehen zwei Personengruppen. Einerseits Quereinsteiger, die aus anderen Bereichen kommen und ihre Leidenschaft für das Thema entdeckt haben, andererseits die jüngeren Menschen, die ihre Erfahrungen in bestehenden Verwaltungen gesammelt haben und Bestände übernehmen oder bei Null starten. Und obwohl diese beiden Gruppen sehr unterschiedlich sind, vereint sie der Wunsch nach einer benutzerfreundlichen Software, wie sie es zum Beispiel von Smartphones oder anderen Apps des täglichen Gebrauchs gewohnt sind.

DIGITAL FUTUREmag: Welche eigenen Anforderungen haben Sie in Zukunft an die Software oder auch an ihre Unternehmung? Was sind ihre persönlichen Ziele für die nächsten 2 Jahre?

Maximilian Wolfs: Das Ziel ist es, einen neuen Standard für Hausverwaltungen zu etablieren. Anders gesagt wollen wir die Branche mittelfristig liebevoll auf den Kopf stellen. Das mag ambitioniert klingen, doch es schlummert so viel Potential in diesem gigantischen Markt. Und wenn ich daran denke, was für eine ungeheure Begeisterung uns allein für unsere Ideen in ausnahmslos jedem Gespräch begegnet, weiß ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das motiviert ungemein.

DIGITAL FUTUREmag: Vielen lieben Dank für dieses spannende Interview. Wir drücken Ihnen die Daumen.

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