Neues Denken von Arbeit im Sektor Publishing - Fachkräftemangel entgegenwirken mit richtiger Digitalisierung

Neues Denken von Arbeit im Sektor Publishing - Fachkräftemangel entgegenwirken mit richtiger Digitalisierung

Im Interview mit Sebastian Hardung, Director of Alliances and Marketing der priint Group | WERK II Medien- und Informationsgesellschaft mbH

Das 2003 gegründete Unternehmen priint Group | Werk II ist einer der weltweit führenden Anbieter, wenn es darum geht, Produktdaten zum Leben zu erwecken. Seit vielen Jahren bereits treibt das Unternehmen die Vision an, dass relevante Marketing-Materialien, ob digital oder gedruckt, der Schlüssel zu ansprechenden Kundenerlebnissen sind. Dafür ermöglicht die priint Group Unternehmen, durch ihre priint:suite-Plattform, Cloud-Services und die Integration in praktisch jedem Datensystem Marketing-Publikationen bis zu 80 % effizienter zu erstellen und somit schneller und fehlerfreier an den Markt zu bringen. Im Interview mit Sebastian Hardung, Director of Alliances and Marketing, sprechen wir über die Veränderungen der Publishing-Welt, die Möglichkeiten, online wie offline Kosten und auch Personal einzusparen und damit entsprechende Prozesse effizienter und schneller zu machen.

DIGITAL FUTUREmag: Wir erleben im Moment in sehr vielen Branchen einen enormen Bedarf an Fachkräften. Bevor wir uns diesem Thema nähern, würden wir gerne mehr über Ihre persönliche Einschätzung der Marktveränderungen im Bereich Publishing in den vergangenen Jahren sprechen. Wie hat sich der Markt aus Ihrer Sicht in den letzten Jahren entwickelt?

Sebastian Hardung: Ich denke, wir müssen zuerst einschränken, über welches Publishing wir sprechen. Publishing ist für uns ein Teil der Produktkommunikation. In dieser werden von großen Katalogen über Leaflets und Datenblättern bis hin zu Labels und Etiketten alles produziert. Dabei lassen sich verschiedene Entwicklungen erkennen. Auf der einen Seite stehen Firmen, die eine starke, reine Digitalisierungsstrategie verfolgen und sich jetzt von möglichst allem Gedruckten verabschieden wollen. Auf der anderen Seite stehen Firmen, bei denen die gedruckte Kommunikation ein Teil der digitalen Strategie wird oder geworden ist. Die gedruckte Kommunikation reiht sich dann in die anderen Kanäle und Maßnahmen ein, die von der Marketing Automation ausgelöst werden können. Laut der 2022er CNC Studie können Sie mit jedem ausgegebenen Euro ca. 7,34 EUR erwirtschaften.

DIGITAL FUTUREmag: Wenn wir insgesamt weniger drucken, warum ist dann der Einsatz einer Software für diese Prozesse dennoch empfehlenswert?

Sebastian Hardung: Firmen drucken ja im Kern weniger, weil sie annehmen, dass sie ihren Umsatz über das (reine) Online-Marketing und digitale Kanäle aufrechterhalten können, ohne die hohen Kosten für die Produktion der digitalen Dokumente sowie den Druck aufzuwenden. Ich denke, wir können hier den meisten Firmen ein Interesse an der Wirtschaftlichkeit ihrer Werbemaßnahmen unterstellen. Mit dem Einsatz von Software für die Erstellung der digitalen Dokumente lässt sich schon in diesem Schritt ein erheblicher Teil der Aufwände sowie der Durchlaufzeit bei der Erstellung einsparen. Damit gewinnt man nicht nur die Möglichkeit, mehr Versionen einer Unterlage zu erstellen, sondern zusätzlich am Ende datenbasierte und hoch personalisierte Werbung in der Kommunikation zu verwenden.

DIGITAL FUTUREmag: Wo sind Ihrer Meinung nach die größten Zeitfresser in Bezug auf die Publizierung von Marketing-Materialien?

Sebastian Hardung: Das hängt natürlich immer vom jeweiligen Prozess ab. Im Worst Case Szenario sind die Zeitfresser überall im Prozess. Beispielsweise sind die aktuellen Daten nicht vorhanden und müssen von Fachleuten auf dem Papier korrigiert werden. Diese Korrekturen werden dann von GrafikerInnen in den Satzprogrammen manuell zusammengefügt und wieder in die nächste Korrekturschleife geschickt. Ein Kunde in den USA hatte im Vertriebsgespräch mal meinem Kollegen sein Leid geklagt: Die Erstellung seines jährlichen Hauptkataloges brauchte 18 Monate Produktionszeit. Und der Grund waren die hoch manuellen, nicht systemgestützten Prozesse bei der Datenzusammenstellung und Korrektur.

DIGITAL FUTUREmag: Viele der Arbeiten sind natürlich wiederkehrend und fehleranfällig. Was macht das mit den MitarbeiterInnen?

Sebastian Hardung: Wir sprechen hier ja in vielen Firmen von verschiedenen Rollen in der Produktion von z.B. Katalogen. Während die Mitarbeitenden in Fachabteilungen darunter leiden, dass sie ggf. die gleichen Produkte immer wieder zur (manuellen) Kontrolle vorgelegt bekommen, gehen GrafikerInnen nicht nur immer wieder an die gleichen Seiten, um Fehler zu korrigieren, sondern müssen eventuell im letzten Moment vor dem Druck die Preise im Katalog (natürlich manuell) korrigieren. Weder MitarbeiterInnen in der Fachabteilung noch GrafikerInnen machen diesen Job gerne. Das sorgt für Frust und zusammen mit dem meist vorhandenen Zeitdruck erhöht sich natürlich auch die Gefahr eines Burnouts.

DIGITAL FUTUREmag: Vor welchen Herausforderungen stehen gerade KundInnen im Industriebereich in puncto digitale Transformation und wo können Sie mit Ihrem System helfen?

Sebastian Hardung: Wir sind Spezialisten für die Automatisierung von Prozessen, wenn es darum geht, strukturierte Daten in einen kreativen oder manuellen Prozess zu bringen, dessen Ziel ein Dokument ist. Dabei ist es uns technisch nicht wichtig, ob es ein Katalog, Datenblatt oder Label ist. Wir helfen unseren KundInnen dabei, ihre Prozesse zu digitalisieren, und so die Mitarbeitenden wieder dort einzusetzen, wo sie am effektivsten sind. Die MitarbeiterInnen im Fachbereich haben natürlich noch immer die Verantwortung für die korrekten Produktdaten, pflegen diese aber nur noch einmal in ihrem System. Die GrafikerInnen können sich auf die richtige Gestaltung der Dokumente konzentrieren und wir kümmern uns mit unserer Software darum, dass die Zahlen und Daten im Dokument korrekt sind.

DIGITAL FUTUREmag: Welche Erfahrungen machen Ihre KundInnen, die konsequent auf die Digitalisierung setzen und Prozesse automatisieren? Ist hier überhaupt ein Fachkräftemangel zu spüren?

Sebastian Hardung: Natürlich. Der Fachkräftemangel geht an wenigen Firmen vorbei. Unsere KundInnen haben den Vorteil, dass viele Prozesse schneller laufen und weniger fehleranfällig sind. Allerdings ergibt sich auch schnell der Effekt, dass mit der eingesparten Zeit neue Projekte angegangen werden. Tatsächlich bin ich im Bereich MDM / PIM nun seit über 20 Jahren in verschiedenen Funktionen unterwegs und habe bisher nicht erlebt, dass durch die Digitalisierung von Prozessen Arbeitsplätze unnötig wurden. Es hat sich in diesen Bereichen eher gezeigt, dass mit dem gleichen Team einfach größere Erfolge gefeiert werden können. Das hilft bei der Zufriedenheit der Mitarbeitenden und macht die Arbeitsplätze spannender.

DIGITAL FUTUREmag: Ihr Unternehmen bietet auch eine eigene Akademie an, um MitarbeiterInnen individuell, aber auch in Teams weiterzubilden. Welche Einsparung kann ein Unternehmen mit qualifizierten MitarbeiterInnen und Ihrem Support erreichen?

Sebastian Hardung: Wir bilden in unserer Akademie sowohl Mitarbeitende von KundInnen als auch Partnern weiter. Dabei ist das Ziel des Trainings, den Teilnehmenden die effiziente Nutzung unserer Software zu erklären, um die eigenen Prozesse zu optimieren. KundInnen, die sich für ein Training entscheiden, können die Nutzung unserer Software von Grund auf erlernen und komplett selbstständig, ohne fremde Unterstützung, einsetzen. Dabei stehen wir natürlich über unseren globalen Support und unsere Teams im Professional Service in den USA, Frankreich, Vietnam und Deutschland immer mit Rat und Tat zur Seite. Dadurch können unsere KundInnen ihre Prozesse rund ums Publishing um bis zu 80 % effizienter gestalten und immer an neue Gegebenheiten anpassen.

DIGITAL FUTUREmag: Wir bedanken uns für dieses aufschlussreiche Interview und freuen uns auf Ihre Präsentation auf dem DIGITAL FUTUREcongress in der Messe Essen.

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