Im Interview mit Zoltan Tenji, Projektmanager und Software-Experte bei der Software AG.
Die Software AG mit Sitz in Darmstadt ist eines der größten deutschen Softwareunternehmen und bietet großen und modernen Unternehmen die Vorzüge einer wirklich vernetzten Unternehmensinfrastruktur. Mit den Produkten in den Bereichen Integration & API-Management, IoT & Analytics und Business Transformation sorgt das Unternehmen dafür, dass die Daten flüssig zwischen Menschen, Abteilungen, Systemen sowie Geräten fließen können. Als Marktführer für Integration hilft die Software AG dabei, mit Hilfe von APIs, Integration & Microservices alles miteinander zu integrieren. Im Interview mit Zoltan Tenji, Projektmanager und Software-Experte bei der Software AG, erfahren wir mehr darüber, was es heißt, ein wirklich vernetztes Unternehmen zu betreiben und was es bedeutet, mit Daten zu arbeiten, die im Unternehmen mit unterschiedlichen Rechtesystemen freigegeben sind und auf Abruf bereitstehen und mithilfe von IoT neue Daten zu erhalten und damit produktiv zu arbeiten oder neue Geschäftsmodelle zu bauen.
DIGITAL FUTUREmag: Herr Tenji, gerade in mittelständischen Unternehmen, aber auch in großen Konzernen sind oft unterschiedliche Softwaresysteme über die Jahre eingeführt worden und damit auch in unterschiedlichen Abteilungen oder Unternehmensbereichen im Einsatz. Was ist hier die größte Herausforderung für diese Unternehmen?
Zoltan Tenji: Richtig, die meisten Neukunden der Software AG haben eine historisch gewachsene Applikationslandschaft. Mit den Applikationen sind ebenfalls die Datenintegrationen und deren Komplexität gewachsen. Seit einigen Jahren kommt der Trend hinzu, dass Cloud-Applikationen durch verschiedene Abteilungen der Unternehmen angeschafft werden, was die Komplexität der Datenströme innerhalb des Unternehmens zusätzlich erhöht. Daten werden auf eigenen Servern sowie in der Privaten oder Public Cloud gespeichert. Infolgedessen arbeiten viele Unternehmen aktiv an einer Strategie, relevante Daten zu erfassen, in der Organisation zu verteilen und zu analysieren. Nur mit Daten in Echtzeit können EntscheiderInnen Unternehmensziele, wie z.B. schnelle Bestellprozesse und zeitige Lieferung von Gütern aller Art, bequemes Bezahlen mit nur einem Klick, usw. erreichen. Und nur mit dieser geordneten Dateninfrastruktur können sie neue Geschäftsmodelle, die auf Daten basieren, ermöglichen. Genau hier haben Unternehmen Herausforderungen. Es geht darum, Daten aus verschiedenen Quellen zu befreien und im Unternehmen verfügbar zu machen. Für diese Herausforderung hat die Software AG führende Technologien, um eine hybride Datenintegration zu ermöglichen.
DIGITAL FUTUREmag: Die Softwarearchitektur dieser Unternehmen setzt oft auf Application Programming Interface (APIs) in der Lösungsarchitektur. Wie werden diese Systeme in Zukunft die Anforderungen digitaler Innovationen unterstützen?
Zoltan Tenji: Die Software AG hat mit dem Thema API-Management einen Ansatz, der auf APIs setzt, um die Innovationskraft unserer Kundinnen und Kunden zu stärken. Um mit APIs und Microservices die IT neu zu gestalten, benötigen Unternehmen eine flexible, offene Plattform, mit der sie alles miteinander verbinden und gemeinsam nutzen können, ohne in eine völlig neue IT-Infrastruktur zu investieren. Diese Vernetzung wird durch APIs, Integration und Microservices ermöglicht. Unsere webMethods-Plattform hilft ihnen bei der Verwaltung, sodass nichts unmöglich ist.
DIGITAL FUTUREmag: Um mit den Daten im Unternehmen stringent und erfolgsorientiert zu arbeiten, um Prozesse wirklich zu beschleunigen und die Daten vielleicht sogar für neue Geschäftsmodelle bereitzuhalten, muss es also Ihrer Meinung nach neue Systeme geben. Wie sehen diese aus?
Zoltan Tenji: Wir haben zum einen mit Cumulocity IoT die führende IoT- und Analytics Plattform, um neue Daten aus sämtlichen Quellen im Unternehmen, z.B. Produktion, Flotte, Gebäude, etc. zu erzeugen. Außerdem ermöglichen wir es unseren KundInnen, Datenströme mit webMethods in einer zentralen Datenschicht einfach steuerbar zu machen und gleichzeitig die Transparenz zu erhöhen. Historisch gewachsene Point-2-Point Vernetzungen sind effektiv, führen jedoch zu einer erhöhten Komplexität, die sich mit jeder neuen Applikation steigert und eine zentrale Steuerung nahezu unmöglich macht. Darüber hinaus helfen wir als Software AG unseren KundInnen, das nächste Level der Prozess-Exzellenz zu erreichen sowie das IT-Portfolio insgesamt effizienter aufzustellen und mit der Unternehmensstrategie in Einklang zu bringen. Diese Lösungen fassen wir unter dem Begriff „Business Transformation“ zusammen.
DIGITAL FUTUREmag: Immer mehr Unternehmen setzen auf Enterprise Management Systeme und damit auf Softwarepakete, die die komplexen Tätigkeiten eines Unternehmens verfolgen und steuern. Die Software AG ist in diesem Bereich der Automatisierung von Organisationen Spezialist. Worin unterscheiden Sie sich mit Ihren Dienstleistungen von anderen Systemen und warum sollte man hier unbedingt mit der Software AG ins Gespräch kommen?
Zoltan Tenji: Die Software AG hilft KundInnen, das nächste Level der Prozesseffizienz innerhalb ihrer Organisation klar zu definieren und strukturiert zu erreichen. Unsere Enterprise Management Lösung ARIS ist seit 30 Jahren im Markt etabliert, wird unabhängig sowie als führend bewertet und kombiniert Business Process Management (BPM), Governance Risk & Compliance (GRC) sowie Process Mining auf einer Plattform. Dieser integrierte EMS-Ansatz von einem unabhängigen deutschen Player, wie der Software AG, bietet einzigartige Vorteile. Zur Projektumsetzung haben wir eigene KollegInnen in der Beratung und ein starkes Partnernetzwerk, um die Projektziele der Kundinnen und Kunden effizient umzusetzen.
DIGITAL FUTUREmag: Lassen Sie uns bitte gemeinsam noch einen Blick in die Zukunft werfen. Was sind die aktuellen Trends im Bereich vernetzte Unternehmen? Können Sie uns hier ein kurzes Szenario beschreiben?
Zoltan Tenji: Das wirklich vernetzte Unternehmen ist ein fundamentaler Treiber der großen Zukunftsthemen. Wenn ich zum Beispiel in der Fertigung über Machine Learning (ML) und künstliche Intelligenz spreche, muss ich Datenmodelle mit den richtigen Informationen befüllen, um das beste Ergebnis zu erhalten. Hier geht es wieder darum, neue Daten mit IoT zu erzeugen und diese in der IT an der richtigen Stelle verfügbar und analysierbar zu machen.
Ein weiteres Thema ist die Risikobewertung der Lieferketten und IT-Systeme. Dazu muss ich meine Lieferantenprozesse und das IT-Portfolio durchdringen und steuerbar machen. Nur so kann ich wirksam Risiken bewerten und eine resiliente Lieferkette und IT-Infrastruktur erhalten, die sich an sämtliche Regularien hält und Risiken minimiert.
DIGITAL FUTUREmag: Ganz herzlichen Dank für dieses spannende Interview und Ihre Einschätzung.