ENTSCHEIDER kompakt im Interview mit Christian Schmitz, Chief Strategy & Innovation Officer der ownCloud GmbH
Weltweit wählen Unternehmen für gemeinsame virtuelle Datenräume ownCloud, darunter auch viele mit höchsten Sicherheitsanforderungen. ownCloud ist mit 200.000 Installationen und mehr als 50 Millionen Benutzern die weltweit größte Open Source File-Sharing-Lösung. Gute Gründe um über die schier grenzenlosen Möglichkeiten von Content Collaboration Plattformen (CCP) zu sprechen. Im Interview mit Christian Schmitz, Chief Strategy & Innovation Officer bei der ownCloud GmbH Sprechen wir heute über Open-Source-Lösung für Content-Collaboration, Private Cloud, Datenschutz und über den Spaß an der 9 Geschwindigkeit für Innovationen in der Cloud.
Entscheider kompakt: CCPs ermöglichen Daten weltweit auszutauschen und gemeinsam zu bearbeiten, dabei sollen die Möglichkeiten nahezu kosmische Dimensionen haben. Ist das eine übertriebene Betrachtungsweise?
Christian Schmitz: Diese Betrachtungsweise ist die logische Schlussfolgerung aus den Anforderungen der Anwender an eine CCP : „Anytime, anywhere, any device“. Daher muss eine moderne nicht nur mobile Endgeräte sowohl mit IOS als auch Android unterstützen sondern auch Desktop-Betriebssysteme neben Windows, z.B. Apple. Eine moderne, vielsprachige Web-Oberfläche ist dabei dann das Gateway für jegliche Nutzer aus jeglicher Sprachregion. Globale Datenverteilung, Collaboration, Datenschutz, Datenkontrolle und Dateizugang sind die Schlüsselfaktoren einer modernen CCP.
Entscheider kompakt: Stichwort Datenkontrolle. Wer sich für proprietäre Software entscheidet schränkt die Möglichkeiten für die eigene Dateninfrastruktur möglicherweise ein. Ist Open Source die bessere Lösung?
Christian Schmitz: Ein Problem typischer proprietärer Software ist der Mangel an Transparenz auf jeglichen Ebenen. Es ist für weder ob und wer die Software tatsächlich geschrieben hat noch wer Elemente zuliefert. Die Risiken Aufgrund dieser Intransparenz sind schlicht unkalkulierbar und unkontrollierbar. Open Source löst dieses Problem elegant.
Entscheider kompakt: Unternehmen nutzen immer häufiger Private Cloud Services auch um beim Thema Datenschutz optimal aufgestellt zu sein. Was sind Vorteile und wo liegen die Risiken?
Christian Schmitz: Bei einer Public-Cloud Infrastruktur ist es unklar wo die Daten physisch lagern, welchen Rechtsnormen und möglichen staatlichen Durchgriffsrechten die Daten unterliegen. Eine Private-Cloud ermöglicht es vollständige, logische und physische Kontrolle über die eigenen Daten und Anwendungen. Zusätzlich kann eine Private-Cloud zu 100% auf Kundenanforderungen maßgeschneidert werden. Mögliche Vorbehalte gegenüber der Betriebsverantwortung lassen sich gut über sogennte „managed Private-Cloud“ Betriebsmodelle mit lokalen Systemhäusern lösen.
Entscheider kompakt: Was ist unter Hybrid Cloud genau zu verstehen und für welche Unternehmen ist sie zu empfehlen?
Christian Schmitz: Die Hybrid Cloud verbindet die Sicherheitsvorteile einer Private Cloud mit der Flexibilität einer Public Cloud. Konkret kann z.B. ein Unternehmen die eigenen Betriebsdaten komplett innerhalb der Private Cloud sicher halten und um eine Public Cloud Komponente zu einer Hybrid Cloud erweitern. Dabei würden z.B. Daten aus Marketing und PR welche zur Veröffentlichung bestimmt sind wie z.B. Werbe- und Produktvideos, Marketingmaterial und Pressemeldungen gespeichert und verteilt.
Entscheider kompakt: Wir bedanken uns für das informative Gespräch.
Anmerkung der Redaktion: Die ownCloud GmbH stellt in diesem Jahr auf dem DIGITAL FUTUREcongress am 05.11.2019 in Essen aus und hält einen Vortrag auf der Konferenzbühne 4 Cyber Security und Datensicherheit