Im Interview mit Julian Weitz, Manager Commercial Sales DACH bei New Relic.
New Relic ist die größte und umfassendste cloudbasierte Observability-Plattform der Branche. Sie wurde entwickelt, um Kunden die Entwicklung einer perfektionierten Software zu ermöglichen. Die weltweit besten Software- und DevOps-Teams verlassen sich auf New Relic, um schneller zu arbeiten, richtige Entscheidungen zu treffen und erstklassige digitale Erfahrungen zu schaffen. Mehr als 50 % der Fortune-100-Unternehmen vertrauen auf New Relic, wenn sie Software weltweit ausführen. Im Interview mit Julian Weitz, Manager Commercial Sales DACH bei New Relic, sprechen wir heute über Monitoring, Cloud, Migration, Transformation und darüber, wie man Digitalisierungsvorhaben mit Hilfe von SaaS-Lösungen schnell und effizient umsetzen kann.
Entscheider kompakt: In Ihren Gesprächen mit Kunden erfahren Sie viel über Unternehmensprozesse. Was sind ihrer Meinung nach die wichtigsten Prozesse im Unternehmen, die unbedingt digitalisiert werden müssen?
Julian Weitz: Unternehmen sollten in erster Linie alle Prozesse in der Kundeninteraktion digitalisieren und dabei auch konstant weiterentwickeln. Im Zuge zunehmender globaler Digitalisierung haben die Verbraucher nun weitaus höhere Ansprüche an Unternehmen als noch vor 10 Jahren – und diese Entwicklung nimmt zudem weiterhin Fahrt auf. Start-ups und digitale Wachstumsunternehmen haben hier in den letzten Jahren neue Standards geschaffen. Fast alle erfolgreichen digitalen Geschäftsmodelle der letzten Jahre stellen den Kunden und dessen digitales Produkterlebnis in den Fokus. Für Unternehmen, die sich noch in der Planung oder am Anfang ihrer Digitalisierungsvorhaben befinden, gilt es, hier priorisiert anzusetzen.
Entscheider kompakt: Viele Projekte werden heute mit Hilfe von SaaS-Lösungen in die Cloud verlagert. Worin sehen Sie den größten Nutzen?
Julian Weitz: Für viele Unternehmen ergibt sich im ersten Schritt ganz konkreter Mehrwert in Form signifikanter Kosteneinsparungen und dadurch, sich nun wieder verstärkt auf ihr Kerngeschäft fokussieren zu können. On-Premise-Software ist in der Regel mit teuren Serviceverträgen verbunden, obendrein fallen noch Hosting-Kosten an. Zusätzlich haben viele Unternehmen Open-Source-Lösungen und intern entwickelte Software im Einsatz, die sie dann noch selbst instand halten und fortlaufend weiterentwickeln müssen. All dies kostet in der Regel nicht nur viel Zeit und Geld, sondern hindert auch daran, digitale Geschäftsmodelle zu erweitern und zu skalieren. Unternehmen, die ihr Geschäft erfolgreich digitalisieren, zeichnen sich durch ein hohes Maß an Agilität und dynamische Anpassungsfähigkeit an geänderte Marktbedingungen aus. Ohne Migration zur Cloud ist dies um ein Vielfaches schwerer wie auch kostenintensiver.
Entscheider kompakt: Sie sprechen hier von Migration. Ein Thema, das viele mittelständische Unternehmen scheuen, da hier natürlich auch verschiedenste Prozesse und vorhandene Datenstrukturen angepasst werden müssen. Wie stellen Sie sicher, dass vorhandene Abläufe auch in Zukunft optimal aufgesetzt sind?
Julian Weitz: Es verhält sich hier eigentlich ganz ähnlich wie bei anderen größeren Geschäftsvorhaben auch: Wichtig sind gründliche Planung, umfassende Expertise und Fachpersonal zur Umsetzung und vor allem langfristig angelegte Messbarkeit. Es stimmt, dass sich Unternehmen angesichts der hohen technologischen Komplexität, die dabei auf sie zukommt, teils vor einer Cloud-Migration scheuen. Allerdings gibt es zahlreiche SaaS-Technologien am Markt, die detaillierte Einsicht in genau diese Komplexität liefern, sie auflösen und so Sachverhalte vereinfachen können. Dadurch wird dann auch jeder Schritt einer Cloud-Migration von ihrer Planung bis hin zur Durchführung selbst messbar, negativen Überraschungen wird vorgebeugt. So sind Unternehmen in der Lage, bestehende Systeme bei gleichbleibender Performance in die Cloud zu migrieren oder diese infolgedessen sogar zu steigern.
Entscheider kompakt: New Relic bietet eine höchst umfassende cloudbasierte Instrumentierungsplattform. Können Sie uns etwas mehr über das Toolset verraten?
Julian Weitz: Im Kern unserer SaaS-Lösung steht eine Observability-Plattform, die Unternehmen hilft, bessere Software zu entwickeln und ihre Systeme effizienter zu betreiben denn je. Unsere Kunden haben so die Möglichkeit, die hohe Komplexität ihrer Systeme zu adressieren: Sie können sie bis auf Code-Ebene in Echtzeit analysieren und etwaige Software-Probleme rasch beseitigen, was sich ganz direkt auf das Kundenerlebnis auswirkt. Unsere Plattform erfasst über eigene Software-Agents in Echtzeit technische Performance-Daten wie auch Daten aus externen Systemen, die leicht eingespielt werden können. Dies ermöglicht es unseren Kunden, die Performance ihrer gesamten IT-Umgebung in Echtzeit zu messen, von der Frontend-Erfahrung bis zur Backend-Infrastruktur. Auf diese Daten wendet New Relic zudem künstliche Intelligenz an und macht unsere Nutzer so direkt auf Missstände in ihrer Software aufmerksam. Ebenso können über unsere Plattform eigene User Interfaces entwickelt und so spezifische Business Cases passgenauer abgebildet werden. Dies ermöglicht eine viel präzisere Korrelation mit der technischen Performance und unterstützt unsere Kunden ganz entscheidend bei der Weiterentwicklung und Skalierung ihrer digitalen Geschäftsmodelle.
Entscheider kompakt: Welche Rolle spielt dabei das Thema Monitoring für Ihre Kunden?
Julian Weitz: Monitoring spielt in fast allen Bereichen der digitalen Wertschöpfung eine wichtige Rolle für unsere Kunden. Immer komplexer werdende IT-Strukturen und neue Prinzipien wie DevOps haben umfassende, allen Entwicklerteams zugängliche Monitoring-Lösungen unabdingbar gemacht, um die Entscheidungsfindung mit verlässlichen, umfassenden Daten steuern und justieren zu können. In der Folge wird so die Performance im Produktivbetrieb dauerhaft gesteigert, Software kann wesentlich schneller und zuverlässiger entwickelt, Technologien erfolgreich und performant in die Cloud migriert werden. Dabei reduziert sich der hohe Zeitaufwand, den Entwicklungsteams zu bewältigen haben, und somit auch die Kosten für die Fehlerbehebung. Viel wichtiger jedoch sind die positiven Effekte besserer technischer Performance auf das Kundenerlebnis und somit ganz direkt auf den Umsatz. Noch heute erleben wir es, dass sich Online-Shops teils nicht im Klaren darüber sind, dass die Ladezeiten auf ihrer Website unmittelbar das Einkaufsverhalten ihrer Kunden beeinflussen.
Entscheider kompakt: Das Portfolio Ihres Unternehmens beinhaltet auch Kubernetes und Microservices. Können Sie uns hier einige Beispiele nennen?
Julian Weitz: Für Unternehmen, die Microservices auf Kubernetes-Clustern im Einsatz haben, löst unsere Plattform bestehende Komplexität in hohem Maße auf. Sie können nun geradezu spielend leicht spezifische Transaktionen nachverfolgen und detailliert analysieren – vom Frontend über zahlreiche Microservices hinweg und bis hin zu Pods und Containern auf Kubernetes-Ebene. Die Technologien dafür sind unser Distributed Tracing und der Kubernetes Cluster Explorer, welche auf Transaktionsebene miteinander verlinkt sind. Mit Distributed Tracing können Transaktionen, die vom Frontend über mehrere Microservices laufen, zentral über eine einzige Ansicht analysiert werden. Von der Ansicht einer spezifischen Transaktion aus kommt man direkt zum Kubernetes Cluster Explorer und kann dort die Performance der Container, Pods und Nodes einsehen, auf denen diese Transaktion ausgeführt wurde. Dies klingt per se relativ simpel, allerdings reden wir hier von höchst komplexen Systemen, und nur New Relic gelingt es, derartige Umgebungen so zu vereinfachen, dass Entwicklerteams Probleme rasch erkennen und beheben können.
Entscheider kompakt: Gerade viele große Unternehmen aus dem Bereich der Fortune 100 setzen auf New Relic. Wo liegt Ihr Erfolgsgeheimnis?
Julian Weitz: Wir haben uns verpflichtet, Unternehmen bei der Entwicklung perfekter Software zu unterstützen. Die Branchenanalysten von IDC erwarten, dass bis 2021 die Hälfte der Weltwirtschaft digitalisiert sein wird. Vor dreißig Jahren existierte die Digitalisierung als Konzept noch nicht einmal. Es gab kein Internet, keine mobilen Geräte wie heute. Nun hingegen befindet sich also nicht weniger als die Hälfte der Weltwirtschaft in einer Phase der digitalen Transformation mit ganz individuellen Herausforderungen. Um heute wettbewerbsfähig zu sein, nutzen Unternehmen Software als strategischen Vermögenswert, treiben damit ihr Geschäft voran, verändern es. Software wird nicht mehr als Kostenfaktor begriffen, der verwaltet werden muss, sondern ganz zurecht als Treibstoff für Wachstum und Erfolg in verschiedensten Branchen. Weltweit führende Unternehmen bestätigen uns, dass sie dafür eine Plattform benötigen, in der sie alle ihre Daten in Echtzeit einsehen und sinnvoll nutzen können. Elementarer Teil unserer Zielsetzung war es seit jeher, weitere Teile der digitalen Welt zu instrumentieren als jedes andere Unternehmen. Diese Arbeit gilt es nun auch mit dem zukünftigen Wachstum des Internets fortzuführen und zu intensivieren. Wir möchten ganz entscheidend dahingehend wirken, Standards zu definieren, mit denen Software und ihre Auswirkungen gemessen und verbessert werden können.
Entscheider kompakt: Das war spannend und sehr informativ. Herzlichen Dank für dieses Gespräch und die Einblicke in Software-Monitoring und technologische Möglichkeiten zur Unterstützung von Digitalisierungsinitiativen.
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