Gastbeitrag von Stephanie Krüger, Head of Talent Acquisition bei HRtbeat.
Der Rückgang an Bewerber:innen im Markt erhöht den Druck auf Unternehmen, sich um ihre Mitarbeitenden zu bemühen, wie niemals zuvor. Der Stellenwert von Benefits nimmt im Recruiting und der Mitarbeitendenbindung immer weiter zu. Obwohl das Homeoffice für viele zur Normalität geworden ist, gibt es immer noch Berufsgruppen, die nicht von zu Hause arbeiten können. Das zwingt Unternehmen kreativere Wege bei der Benefitvergabe zu gehen.
Die Zahl der aktiven Bewerber:innen schrumpft Jahr für Jahr.
Nur noch jede:r fünfte Arbeitnehmer:in in Deutschland ist aktiv auf der Suche. Eine komplette Verschiebung von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt hat den Ausspruch „Zeitalter der Arbeiterlosigkeit“ geprägt. Aus ökonomischer Sicht müssen sich Unternehmen nun um ihre Mitarbeitenden bemühen wie um ihre Kunden. Hier spielen Mitarbeitendenbenefits eine immer größere Rolle. Besonders durch die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Digitalisierung haben sich viele Arbeitsplätze verändert. Während das Homeoffice für einige Mitarbeiter:innen zur Normalität geworden ist, gibt es auch noch Zielgruppen, die aufgrund ihrer Tätigkeit nicht von zu Hause aus arbeiten können.
Zu diesen Zielgruppen zählen unter anderem Mitarbeiter:innen im Gesundheitswesen, der Produktion, des Bauwesens sowie der Gastronomie. Für diese Berufsgruppen sind Mitarbeitendenbenefits besonders wichtig, weil sie herausfordernden Tätigkeiten nachgehen, die oft eher unattraktive Arbeitsbedingungen wie lange Arbeitszeiten und physisch und psychisch anstrengende Arbeit mit sich bringen.
Vorteile von Mitarbeitendenbenefits
Mitarbeitendenbenefits sind ein wichtiger Faktor, um Mitarbeitende im Unternehmen zu halten und potenzielle Arbeitnehmer:innen anzuziehen. Sie können viele Formen annehmen, wie beispielsweise Gesundheitsprogramme, moderne Arbeitsausstattungen, Bonuszahlungen, Weiterbildungsangebote und viele mehr.
Das Angebot von Benefits motiviert die Mitarbeitenden und kann dazu führen, dass sie sich mehr im Unternehmen engagieren. Wenn sie das Gefühl haben, dass ihr Arbeitgeber sich um ihr Wohlbefinden und ihre individuellen Bedürfnisse sorgt, steigt die Loyalität. Dies führt zu einer höheren Produktivität und einer geringeren Fluktuation im Unternehmen.
Aber nicht nur bestehende Mitarbeiter:innen profitieren von den Benefits. Ein weiterer Vorteil liegt darin, potenzielle Mitarbeitende zu gewinnen und langfristig binden zu können. In einer immer wettbewerbsorientierteren Arbeitswelt suchen Arbeitnehmer:innen nach Unternehmen, die nicht nur attraktive Gehälter bieten, sondern auch Zusatzleistungen und Vergünstigungen, die ihr Leben verbessern können. Wenn ein Unternehmen in der Lage ist, eine breite Palette von Benefits anzubieten, kann es sich von anderen Unternehmen abheben und Top-Talente anziehen und halten.
Möglichkeiten für Non-Remote Berufe
Eine Möglichkeit, um den Berufsalltag attraktiver zu gestalten, sind ergonomische Arbeitsplätze. In der Produktion können beispielsweise spezielle Werkzeuge verwendet oder die Arbeitsplätze angepasst werden. In der Gastronomie kann die Anpassung der Pausen- und Arbeitszeiten dazu beitragen, dass Mitarbeitende weniger körperlich belastet werden. Es gibt zum Beispiel auch aus der Hotellerie und Gastronomie die ersten positiven Erfahrungen zum Angebot der 4-Tage-Woche. Ein weiterer wichtiger Mitarbeitendenbenefit ist die Förderung der psychischen Gesundheit. Gerade Mitarbeitende im Gesundheitswesen sind oft einem hohen Stresslevel ausgesetzt. Hier kann das Angebot von Stressmanagement-Kursen oder auch einem betrieblichen Gesundheitsmanagement dazu beitragen, dass Mitarbeiter:innen auf lange Sicht gesünder bleiben und die Resilienz steigt. Insgesamt gibt es also deutlich mehr Benefits, als von zu Hause arbeiten zu können. Sie können dazu beitragen, dass Arbeitnehmer:innen gesünder, motivierter und produktiver sind. Dafür müssen Unternehmen bei Benefits und Arbeitsbedingungen individueller denken und genau hinschauen, was für die jeweilige Berufsgruppe wirklich attraktiv ist.
Beratung und Umsetzung zusammen mit einer HR-Agentur
Wie können Unternehmen sicherstellen, dass sie die richtigen Benefits anbieten und auch effektiv einsetzen? Hier kann eine HR-Agentur Hilfe leisten. Sie ist darauf spezialisiert, Unternehmen bei der Personalarbeit zu unterstützen, auch bei der Gestaltung und Umsetzung von Mitarbeitendenbenefits.
Die Zusammenarbeit kann sich wie folgt abspielen:
Analyse der Mitarbeiterbedürfnisse: Zu Beginn ist es wichtig, die Bedürfnisse der eigenen Mitarbeiter:innen zu kennen. Was motiviert sie? Was ist ihnen wichtig? Was belastet sie im Berufsalltag? Welche Benefits wünschen sie sich? Eine HR-Agentur kann unterstützen, indem sie beispielsweise Mitarbeitendenbefragungen durchführt oder Fokusgruppen organisiert. Auf diese Weise können konkrete Wünsche und Bedürfnisse ermittelt werden.
Erarbeitung eines angemessenen Benefit-Pakets: Auf Basis einer Analyse werden die passenden Benefits ausgewählt. Eine HR-Agentur kann hierbei beratend tätig werden, den Blick weiten und auf Trends sowie Best Practices hinweisen. Wichtig ist auch, dass die Benefits zur Unternehmenskultur passen und langfristig umgesetzt werden können.
Umsetzung: Im nächsten Schritt sollen die erarbeiteten Benefits effektiv umgesetzt werden. Eine HR-Agentur kann hierbei unterstützen, indem sie beispielsweise Schulungen für Führungskräfte durchführt, um sicherzustellen, dass diese die Benefits richtig kommunizieren und einsetzen. Auch die technische Implementierung von Benefits-Tools kann von einer HR-Agentur übernommen werden.
Erfolgskontrolle und Anpassung: Nach der Implementierung sollten die Erfolge der umgesetzten Benefits gemessen und überwacht werden. Hier kann eine HR-Agentur unterstützen, indem sie beispielsweise Mitarbeiterbefragungen durchführt oder Kennzahlen auswertet. Auf Basis der Ergebnisse können dann Anpassungen vorgenommen werden, um sicherzustellen, dass die Benefits auch langfristig erfolgreich wirken können.