PIM Product Information Management als Grundlage für ein erfolgreiches Multichannel Marketing

PIM Product Information Management als Grundlage für ein erfolgreiches Multichannel Marketing

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Im Interview mit Jochen Janke, Geschäftsführer der MPDigital GmbH

In Vorbereitung der PIM-Street auf dem DIGITAL FUTUREcongress am 3. November in der Messe Essen sprechen wir heute mit einem Experten aus dem Bereich PIM (Product Information Management). Viele deutsche Mittelständler, die sich in den letzten Jahren vermehrt dem Thema Multichannel Marketing genähert haben, nutzen dafür PIM-Systeme. Ob Kabelmanagement-Hersteller Pflitsch, Gebäudetechnik-Hersteller Albrecht Jung oder der Vakuumtechnik-Hersteller FIPA. Alle setzen bei eCommerce, WebCMS oder Kataloggestaltung auf die Technologie von MPDigital. Der Anbieter entwickelt seit 1997 maßgeschneiderte Software und bietet Services für unternehmensweite Produktinformationssysteme (PIM), Digital Asset Management (DAM), CrossMedia Publishing und eCommerce. Grund genug, uns PIM einmal dediziert zu widmen und herauszuarbeiten, welche Vorteile der Einsatz eines PIM-Systems hat. Im Gespräch geht es daher um die Digitalisierung von Produktdaten, die unterschiedlichen Klassifizierungen sowie die Grundlage für erfolgreiches Multichannel-Marketing, das die Elemente Online, eProcurement und Print beinhaltet.

DIGITAL FUTUREmag: Zu Ihren Referenzen gehören viele Top-Mittelständler aus der produzierenden Industrie und Marken, die weltweit bekannt sind. Ab welcher Betriebsgröße lohnt sich Ihrer Meinung nach der Einsatz eines PIM-Systems?

Jochen Janke: Die Betriebsgröße spielt beim Einsatz eines PIM-Systems nicht die entscheidende Rolle. Es sind vielmehr Faktoren, wie Anzahl und Komplexität der Produkte, Vertriebskanäle und Sprachen, die den Nutzen eines PIM-Systems ausmachen. Wir haben dazu eine Potenzialanalyse entwickelt, die eine erste Aussage über den Nutzen eines PIM-Systems liefert. Hier kann man in der Regel recht schnell erkennen, ob sich der Einsatz eines PIM-Systems lohnt.

DIGITAL FUTUREmag: Vor der Einführung eines entsprechenden PIM-Systems steht die Digitalisierung der Produktdaten. Wie unterstützen Sie Ihre KundInnen dabei, diesen Prozess so schlank und effizient wie möglich zu gestalten?

Jochen Janke: Wir bieten unseren KundInnen einen Konfigurations-Workshop an, mit dem wir den erforderlichen Umfang des PIM-Systems ermitteln. Unsere 20-jährige Erfahrung mit PIM ist hier besonders für Unternehmen von Vorteil, die sich noch nicht intensiv mit dem Thema beschäftigt haben. Unser PIM-System bietet zudem vom Start weg schon rund 80% des Datenmodells, das ein Standard PIM benötigt. Die restlichen 20% können einfach von den AnwenderInnen selbst in der Oberfläche konfiguriert werden. Das Ganze funktioniert on the fly, Änderungen in der Konfiguration werden sofort an den Produkten sichtbar. Zusätzlich bieten wir ein Modul Content-Automation an, mit dem Inhalte automatisiert erstellt werden können.

DIGITAL FUTUREmag: Um Produkte in einem PIM-System langfristig sauber zu führen, bedarf es einer strikten Klassifizierung. Können Sie uns die einzelnen damit zusammenhängenden Phasen kurz erläutern und auch deren Vor- und Nachteile herausstellen?

Jochen Janke: Die Klassifizierung der Produkte ist ein entscheidender Faktor für die Nutzbarkeit der entstehenden Produktinformationen, aber leider auch der aufwändigste. Muss das Unternehmen Informationen in einer Standardklassifizierung wie ETIM, eClass, GPC, CeCedPI oder UNSPC liefern, muss man in der ersten Phase die entsprechenden Klassen der benötigten Klassifizierung(en) für seine Produkte ermitteln. Das bietet den Vorteil, auf vorhandene Merkmale und Werte aufzubauen, die in der Branche allgemein anerkannt sind. Von diesen Klassen ausgehend werden in den meisten Fällen dann noch die Merkmale definiert, die man zusätzlich für eigene Zwecke benötigt. Gibt es für die eigenen Produkte keine Standardklasse, dann muss man die erforderlichen Merkmale und Werte selbst definieren. Nachteilig ist, dass man die Klassifizierungsarbeit selbst übernehmen muss, die dann allerdings auch zu 100% zum Unternehmen passt. Unser PIM liefert die genannten Standardklassifizierungen mit, die man als Basis für die eigene Klassifizierung nutzen kann. Multiklassifizierung wird dabei natürlich auch unterstützt. Bei all diesen Vorgängen und Klassifizierungen beraten und unterstützen wir unsere KundInnen natürlich in vollem Umfang. Über die Jahre haben wir hier viel Erfahrung aufgebaut und das spart den Unternehmen eine Menge Zeit und Geld.

DIGITAL FUTUREmag: Wie managen Sie den Import und Export unterschiedlicher Datenformate?

Jochen Janke: Für Import und Export kann man im PIM eigene Beschreibungen definieren, die das Mapping der Dateien zu den Feldern des PIM definieren. Diese Beschreibungen kann man mit einer Zeitplanung versehen, um Prozesse des Im- und Exportes zu automatisieren. Für komplexe Formate wie BMEcat bietet unser PIM zusätzliche Konfigurationsmöglichkeiten, um neben Im- und Export auch das Datenmodell an die unterschiedlichen Spezifikationen anzupassen. Das klingt jetzt erst einmal ein bisschen kompliziert, ist aber in der Realisierung und mit der Unterstützung durch unser Unternehmen recht einfach hinzubekommen.

DIGITAL FUTUREmag: PIM-Systeme werden oft noch mit der reinen Automatisierung und Optimierung der Print-Prozesse in Verbindung gebracht. Welche Benefits bieten die Einführung und operative Nutzung einer Anwendung in den Bereichen Online-Marketing und E-Commerce?

Jochen Janke: Unsere PIM-Erfahrung ist tatsächlich aus Redaktionssystemen erwachsen, die für die Erstellung umfangreicher Kataloge aufgebaut wurden. In dieser Zeit gab es im elektronischen Bereich CD-ROMs und die ersten Online-Anwendungen. Heute sind einige Kanäle dazugekommen, ohne alte Kanäle zu ersetzen. Inzwischen haben die Unternehmen die Herausforderung, viele verschiedene Kanäle mit Produktinformationen zu versorgen. Ohne PIM-System muss man das für jeden Kanal separat erledigen. Mit einem PIM-System gibt es einen Single Point of Truth, der für die Aktualisierung aller Kanäle aus einer Quelle sorgt. Ich denke, es werden weitere Kanäle für Produktinformationen entstehen, die von dieser Systematik profitieren werden. Wer aber einmal damit angefangen hat, wird die Vorteile eines solchen Systems sehr schätzen und auch mit Neuerungen in der Zukunft viel besser umgehen können.

DIGITAL FUTUREmag: Viele mittelständische Firmen, die international aufgestellt sind, müssen ihre Produkte auch mehrsprachig anbieten. Einmal im Web, aber auch in den entsprechenden (Print-)Katalogen. Wie unterstützt Ihre Lösung darin, dies ohne großen Aufwand umzusetzen?

Jochen Janke: Die Datenstruktur unseres PIM-Systems ist grundsätzlich multilingual aufgestellt. Das gilt nicht nur für textuelle Informationen, sondern auch für die Klassifizierung. Neue Sprachen sind dadurch leicht zu integrieren oder werden zum Teil bei den Standardklassifizierungen bereits mitgeliefert. Anbindungen an Machine Translation und Translation Memory Systeme sind ebenfalls möglich. Natürlich bedeutet das, dass unser System auch in Zukunft weiterentwickelt wird und immer neue Features erhält, um den zukünftigen Anforderungen auch weiterhin gewachsen zu sein. Das versteht sich von selbst.

DIGITAL FUTUREmag: Was werden Sie auf dem DFC am 3. November in der Messe Essen den interessierten BesucherInnen zeigen?

Jochen Janke: Wir zeigen unser PIM-to-go, das PIM-System aus der Cloud, mit dem man in einem Tag startbereit ist.

DIGITAL FUTUREmag: Das klingt spannend. Wir freuen uns, Sie auf dem DFC wieder zu sehen. Haben Sie herzlichen Dank für diesen Einblick.

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